Stottern - Therapieansätze

Behandlung nach Van Riper und C. Dell / Lidcombe Therapie

Lidcombe Therapie

Das Lidcombe-Programm ist eine frühe Therapiemethode zur Behandlung von Redeflussstörungen im Vorschulalter, das nach einem Stadtteil von Sydney benannt ist.

Es handelt sich um ein direktes Therapieverfahren, das hauptsächlich von den Eltern oder einer Bezugsperson, im täglichen Umfeld des Kindes durchgeführt wird. Im Rahmen der wöchentlichen Therapiesitzungen leitet die ausgebildete Logopädin die Eltern zur Umsetzung des Programmes an. Die Therapeutin demonstriert die jeweiligen Elemente der Behandlung, leitet die Eltern bei der Durchführung an und gibt Rückmeldungen bezüglich deren Arbeit. Die Arbeit mit den Eltern ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie, da die Therapeutin gewährleisten muss, dass die Behandlung angemessen durchgeführt wird und eine positive Erfahrung für Kind und Eltern darstellt.

Die Therapie beruht auf dem Prinzip operanten Lernens. Flüssiges Sprechen wird gelobt und beim Auftreten von Stotterereignissen wird zur Korrektur aufgefordert. Die Aufforderung zur Korrektur darf vom Kind nicht als unangenehm empfunden werden. Das Vorgehen wird zunächst mit der Therapeutin eingeübt. Anschließend sollen die Eltern es in täglichen 15-minütigen Sitzungen durchführen. Auf das Einhalten eines vorgegebenen Verhältnisses zwischen Lob und Korrektur (anfänglich 5:1) wird streng geachtet. Dieses wird aus Messungen der Stotterhäufigkeit des Kindes abgeleitet. Allmählich werden Lob und Korrektur auf Alltagssituationen übertragen.

Das Lidcombe-Programm gliedert sich grundsätzlich in zwei Phasen.

Ziel von Phase I ist die Reduktion der Stottersymptomatik oder das Erreichen von völliger Sprechflüssigkeit.

In der sich anschließenden Phase II soll diese Sprechflüssigkeit oder das Sprechen mit sehr niedriger Stotterrate über einen langen Zeitraum aufrechterhalten werden.

Das Lidcombe-Programm ist gut untersucht und es wurde nachgewiesen, dass die Erfolge den Effekt der Spontanremission übersteigen.

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